Dienstag, 22. Juli 2008

Tod oder Heirat

Dass man in einer islamischen Todeszelle sein Leben nicht nur mit Geld retten kann, beweist uns Marina Nemats Bestseller "Ich bitte nicht um mein Leben". Die aus dem Gottesstaat Iran Entflohene schildert darin ihr Leben, indem sie schon mit 16 Allah so schwer beleidigte,
In der Schule hatte sie sich mit einer Mathematiklehrerin angelegt, die versuchte, die jungen Mädchen politisch zu beeinflussen. Nemat wurde vor die Tür gesetzt. Und weil ihre Mitschülerinnen Courage zeigten und ihr demonstrativ nach draußen folgten, wurde Nermat als Anführerin eines Streiks betrachtet und ins berüchtigte Teheraner Evin-Gefängnis gebracht.

dass selbstverständlich nur eine Strafe in Frage kam:
Dort verhörte und folterte man sie. Sie wurde zum Tode verurteilt.

Es wäre nicht der Islam, wenn es nicht eine perverse Hintertüre gäbe - dieses Mal ist es Frauenhandel, Zwangsheirat und Zwangskonvertieren. Der Kerkermeister hatte sich in den Teenager "verliebt".
Er habe sich bei Ayatollah Khomeini persönlich dafür eingesetzt, dass das Todesurteil in lebenslange Haft umgewandelt wird, erzählte er ihr und machte ein Angebot: Würde Nemat zum Islam konvertieren und ihn heiraten, könnten sie beide ein gemeinsames Leben führen.

Die Liebe war offenbar innig und bedingungslos:
Sollte sie sich weigern, drohte er, ihre Familie zu töten.

Und weil Nemat der Erpressung nachgab, durfte der Kerkermeister seine Sklavin sogar mit nach Hause nehmen:
Nemat gab ihre Zustimmung; sie bekam ein Kind von ihrem Peiniger, ihre lebenslange Haftstrafe wurde in Hausarrest umgewandelt.

Aber es geschehen noch Wunder:
Fast zehn Jahre später, 1991, gelang ihr die Flucht nach Kanada.

Zu kaufen ist das Buch hier und die Buchbesprechung hat der Spiegel veröffentlicht.

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