Gespalten zeigt sich heute die österreichische Kirche in der Frage, ob Minarette ins von Bergen umgebene Vorarlberg passen. Am Sonntag sprach sich der Oberhirte Kardinal Schönborn für Minarette aus. Gestern widersprach ihm der Vorarlberger Landesbischof Fischer, was von Schönborn immer noch nicht kommentiert wurde. Und heute brach so etwas wie eine Revolution aus, als der niederösterreichische Diözesanbischof Klaus Küng in Frage stellte, ob Minarette wirklich in eine mitteleuropäische Gebirgslandschaft passen. Der ORF berichtet:
Auch das ehemalige Oberhaupt der katholischen Kirche Vorarlberg, Bischof Klaus Küng, unterstützt seinen Nachfolger Elmar Fischer. Der Bau von Minaretten sei derzeit wenig förderlich, so Küng, der jetzt Bischof in St. Pölten ist.
In vielen islamisch dominierten Ländern dürften keine christlichen Kirchen gebaut werden. Solche Länder würden "zum Teil sogar jeden christlichen Gottesdienst verbieten, unter Strafe", erklärte Küng.
Zwar schwächte Küng seine Kritik ganz im Zeichen des Dialogs sofort wieder ab:
"Und da frage ich mich, ob Moslems auf den Bau einer Moschee bei uns nicht freiwillig verzichten sollten, solange diese Situation anhält"
Aber Integrationslandesrat Schwärzler (ÖVP) legte dafür nach:
"Minarett kein Beitrag zu Integration"
Derzeit leiste der Bau eines Minaretts keinen Beitrag zur Integration, sondern zur Konfrontation, sagte Integrationslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP). Es sei gut, dass das Bau- und Raumplanungsgesetz bezüglich der Minarette nun überarbeitet werde.
Allerdings bleibt fraglich, ob man Minarette langfristig über die Bauordnung verhindern kann. Eine direktere Ansprache des Problems würde sicherlich nicht schaden.
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